BFR Mitglied Radio Z freut sich über die Verleihung des Bayerischen Integrationspreises (Sonderpreis) 2013 an die Z-International-Redaktionen durch das Bayerische Sozialministerium.

Mit diesem Preis trägt das Sozialministerium der besonderen Bedeutung von Radio Z Rechnung – unter anderem als Community Media-Hörfunksender für migrantische Menschen im Großraum Nürnberg / Fürth / Erlangen. Hier leben laut Stadtstatistiken über 126.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Für diesen Personenkreis ist es teils immer noch schwierig, in der hiesigen Gesellschaft Fuß zu fassen und ein Forum für ihre spezielle Situation zu schaffen.



Nicht zuletzt von staatlicher Seite wird daher seit vielen Jahren gefordert, für diese Menschen eigene Radio- oder Fernsehangebote zu
schaffen. Radio Z setzt diese Maßgabe schon seit seiner Gründung vor 25 Jahren um. Radio Z erreicht mit seinen 14 interkulturellen Redaktionen, die zweisprachig und in der Regel jeweils ein bis zwei Stunden wöchentlich senden, einen Großteil der erwähnten Zielgruppen in der Metropolregion. Radio Z ist mit diesem Angebot vor Ort einzigartig.

Die RedakteurInnen - mit und ohne deutschen Pass - sind in den verschiedenen Ländern Europas, Lateinamerikas, Afrikas und Asiens
geboren und leben hier im Nürnberger Großraum. Die Redaktionen im Einzelnen: Luceafarul (Rumänien), Ubuntu-Amandla (Südafrika), Cidades de Deus (Brasilien), Corazon de Tango (Lateinamerika), Radio Suomi (Finnland), Polnische Redaktion, Francophonie (Frankreich), Frauencafe (International), Admas (afrikanischer Kontinent), China Süß-sauer, Onda
Latina (Lateinamerika), Sin Fronteras (Lateinamerika), Yeke Yeke (Afrika/Deutschland) und Özgür Radio (Türkei). Sie haben sich unter dem Dach von „Radio Z International“ zusammengefunden.

Aus eigener Initiative, selbstbestimmt und kritisch treten Z-International-Mitarbeiterinnen in den Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft. Fernab der Folklore entsteht so ein Radioangebot, das weder im Bereich der Möglichkeiten der kommerziellen noch der öffentlich-rechtlichen Sender liegt. Ein gleichwertiges Angebot hat in Bayern nur noch der Community Sender Radio LORA in München.

Zum Jahresanfang musste Radio Z eine empfindliche Kürzung der Programmförderung durch die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hinnehmen. Die gesellschaftliche Relevanz des Programmangebots der Community Radios hat sich bis ins Sozialministerium herumgesprochen, und der mit 1000 Euro dotierte Preis hilft so auch ein wenig mit, die finanziellen Löcher zu stopfen, die Radio Z in existentielle Not bringen.

Die Verleihung des Integrationspreises ist eine wertvolle Anerkennung 25-jähriger Bemühungen um den interkulturellen Dialog. Radio Z sieht darin aber auch eine deutliche Aufforderung an die bayerische Medienpolitik, Community Media als eigenständigen Mediensektor anzuerkennen und mit staatlichen Basisfördergeldern auszustatten, wie von der Kampagne "Medienvielfalt für Bayern" seit langem gefordert. Damit ein Programmangebot wie „Radio Z International“ auch weiter für seine vielen Hörerinnen und Hörer gesendet werden kann