Für Freie Radios gibt es bestimmte, nicht verhandelbare Prinzipien. Exemplarisch sind Zugang und Inklusion für marginalisierte Gruppen, Geschlechtergerechtigkeit, die Ausrichtung auf lokale Kulturen/Subkulturen, der Besitz des Radios durch die Aktiven sowie die Transparenz und Verantwortlichkeit in der Praxis zu nennen. Diese Prinzipien sollten von den Communities und Gruppen, die die Radiostationen betreiben, verstanden und angewendet werden, um die Standards und die Qualitäten der Radios zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln.

Der Bundesverband Freier Radios stellt seinen Mitgliedsradios und anderen interessierten Medienmachenden nun ein Toolkit zur Verfügung, mit dem Prinzipien, Praktiken und Prozesse in Freien Radios fokussiert werden können.

Welchen Einfluss das Freie Radio auf seine Community hat, steht dabei nicht im Vordergrund. Primär geht es darum, den Radios dabei zu helfen, ihre alltäglichen Praktiken und Strategien zu überprüfen. Das Toolkit dient nicht zum Vergleich einzelner Radiostationen. Es ist auch kein Bewertungsverfahren für Evaluationen durch Außenstehende, die Freie Radios bewerten wollen.

Das Toolkit kann zum Einen relativ jungen Stationen dazu dienen, zu verstehen, was alles nötig ist, um einen ideal funktionierenden Freien Radiosender zu betreiben. Ansonsten ist es vor allem für Freie Radios ausgelegt, die mindestens zwei Jahre senden. Es ist die übersetzte und an die hiesigen Gegebenheiten angepasste Version der Arbeitsmaterialien, welches indische Forscher*innen und Radioaktivist*innen mit im Umfeld von Vinod Pavarala (Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für Community Media an der Universität Hyderabad) entwickelt haben. Es besteht aus drei Teilen und ist hier herunterladbar:

  1. Einführung ins Toolkit
  2. Erläuterung der Fragen
  3. Fragebogen