Radio Zukunft. Tage der Audiokunst

Do, 07. bis So, 10. März 2013 Akademie der Künste Berlin Tagesticket 10 / 5 Euro 4-Tage-Pass 30 / 15 Euro

Ein Festival der Akademie der Künste und der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit der Hans-Flesch-Gesellschaft

100 Jahre nach den ersten Feldfunk-Versuchen und 90 Jahre nach dem ersten Hörspiel im Äther beschäftigt sich Radio Zukunft im Zeitalter der flächendeckenden Breitband-Verkabelung mit der Zukunft des akustischen Erzählens.

Das Radio und die akustische Kunst insbesondere befinden sich in ihrer dramatischsten Umbruchsphase, seit im Jahr 1924 das erste Hörspiel gesendet worden ist. Was auf den ersten Blick wie eine beschleunigte technologische Revolution anmutet, erweist sich bei tieferer Betrachtung als grundlegender Wandel der gesamten Produktions- und Rezeptionsbedingungen. Während die Gattung ‚Hörspiel’ vielleicht nur noch überleben kann, indem sie zur bedrohten Art erklärt wird, entstehen gleichzeitig auf digitalen und analogen Nebenschauplätzen wundersame neue, höchst lebendige Formen und Erzählweisen.

Vier Tage Radio Zukunft in der Akademie der Künste sind ein Innehalten im Sog des beschleunigten Medienwandels, eine Bestandsaufnahme des Umbruchs, in dem sich die akustischen Erzählformen befinden. Sie sind ein Forum für die Demonstration neuester Technik und Produktion, sie sind wissenschaftliches Symposium und Künstlerwerkstatt, mit Live-Performances und Audio-Lounge. Eingeladen sind Künstler, Theoretiker, Techniker, Autoren, Komponisten, Produzenten, Kulturwissenschaftler, Verlagslektoren und Philosophen, darunter Sighard Neckel, Golo Föllmer und Dieter Dörr. Sie formulieren ihr Bild vom Radio der Zukunft: „My Vision of Radio“

Den Auftakt bildet am Donnerstag, den 7. März, ein kulturpolitisches Forum zur Situation der auditiven Kunstformen Hörspiel, Feature und ars acustica. Wie kann die Kunst des Radios als eine ursprünglich nicht-kommerzielle Kunst heute angesichts der neuen Verwertungsformate der Medienindustrie überleben? Wie sieht ein Kulturradio der Zukunft aus und wie steht es um das kulturelle Erbe von acht Jahrzehnten Rundfunkgeschichte? Experten der nationalen und internationalen Medienlandschaft werden den politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Kontext definieren, in dem sich die Audiokunst aktuell bewegt und die Konfliktlinien des digitalen Wandels herausarbeiten.

Die folgenden beiden Tage, Freitag und Sonnabend, 8./9. März, widmen sich den Umbauprozessen, denen die Produzenten und Rezipienten unterliegen. Wie reagieren Künstler, Regisseure, Autoren und Komponisten auf die neuesten Techniken und Erzählformate: von der Smartphone-App über SoundCloud, die trimediale Stoffentwicklung bis hin zur Mehrkanaltechnik und Wellenfeldsynthese. Welche neuen akustischen Erzählweisen entstehen? Das Hören ereignet sich in völlig neuen Zusammenhängen. Welche Auswirkungen hat die globale Medientransformation auf die menschliche Wahrnehmung?

Der letzte Tag (Sonntag, 10. März) fokussiert unter dem Titel „Schnittmuster der Wirklichkeit“ auf die Technik der Weltwahrnehmung in der Wissenschaft und den Künsten und wird kuratiert und organisiert von der Hans-Flesch-Gesellschaft.

Im Abendprogramm stellen die Reihen Nostalghia und Sound Stage herausragende Produktionen der Vergangenheit und Gegenwart vor und bieten dem Publikum ausreichend Gelegenheit zum reinen Hören. Konzerte, Live-Acts und Performances geben Künstlern der akustischen Kunst eine Bühne.

In der Hörtheke stehen durchgängig große Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum Hören bereit. Ein ‚Best-of’des deutschen, schweizerischen und österreichischen Rundfunks mit Stücken von: Ror Wolf, Heiner Müller, Dylan Thomas, Eran Schaerf, Philippe Soupault, George Tabori, Wajdi Mouawad, David Zane Mairowitz, Liquid Pinguin Ensemble, Urs Widmer, Eberhard Petschinka, James Joyce, Paul Plamper und SheShePop und vielen anderen mehr.

Das Internetportral Litradio.net begleitet "Radio Zukunft" mit Berichten, Gesprächen und stellt die Beiträge zum Nachhören zur Verfügung. Litradio.net widmet sich ganz der Literatur in ihrer akustischen Form: Ein Literaturradio mit Lesungen und Vorträgen, Gesprächen und Hörspielen, bei dem sich die Benutzer ihr jeweils eigenes Programm selbst zusammenstellen.

http://www.adk.de/de/aktuell/veranstaltungen/index.htm?we_objectID=31809

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