_Pressemitteilung von Radio Z 95,8 MHz Nürnberg_

*Weitere Auszeichnung für Radio Z*

*Der Nürnberger Community Sender „Radio Z“ erhält den 1. Preis des
Jugendpreises „Mosaik“ für sein Projekt „Nein Zur Grauzone“. Der Preis
wurde von den Städten Nürnberg und München in diesem Jahr unter dem
Motto „Mit Vielfalt gegen Rassismus“ ausgeschrieben. Die Preisverleihung
findet am Sa, 21.03.15 in Nürnberg statt.*

Radio Z freut sich sehr über den mit 3.000,- € dotierten 1. Platz des
Wettbewerbs, der sich an Jugendliche unter 25 Jahren in Nürnberg und
München richtet. Ein weiterer 1. Preis geht an das Projekt „Yallah –
Junge Flüchtlinge Aktiv“ des Münchner Jugendvereins „heimaten e.V.“, der
2. Preis geht an die Nürnberger Berufsschule 11, die zusammen mit der
Kinderkommission Nürnberg ein Memory-Spiel für die Kinderrechte-Station
im Stadtpark entwickelt hat; den 3. Preis erhält die Klasse 8c der
Nürnberger Mittelschule Scharrerstrasse für ihr niedrigschwelliges
Projekt „Ice-Breaker“. Eine 9-köpfige Jury, bestehend aus VertreterInnen
der Opferfamilien der NSU-Mordserie, Vertretungen des Ausländerbeirats
München und des Integrationsrats Nürnberg sowie drei Jugendlichen aus
München und zwei Jugendlichen aus Nürnberg, entschied über die Preisvergabe.

Unter dem Motto „Mit Vielfalt gegen Rassismus“ gedenken die Städte
Nürnberg und München vor allem den fünf bayerischen Opfern der
Mordserie, die aus beiden Städten kamen. Martina Mittenhuber, Leiterin
des Nürnberger Menschenrechtbüros, hat bei der heutigen Pressekonferenz
in Nürnberg betont, dass sich die beiden Städte ihrer Verantwortung
bewusst sind und Strategien für notwendig erachten, die über
Gedenktafeln und die Erinnerung daran hinaus gehen, damit
menschenverachtende und rassistische Gedanken zukünftig keinen Nährboden
mehr finden. Gerade die jüngere Generation sei hier gefragt.

„Nein Zur Grauzone“, das prämierte Projekt von Radio Z, beschäftigt sich
mit musikalischen Randbereichen in Sub- und Populärkulturen; Bands und
KünstlerInnen, die rechte oder rechtsoffene Inhalte transportieren, sich
aber in Interviews unpolitisch geben oder die rechtslastige Strukturen
wie Labels, Vertriebe oder Promotion unkritisch nutzen. Doch sind das
wirklich heutzutage noch Randbereiche oder werden diskriminierende
Inhalte nicht schon längst durch die Hintertür in Wohn- und Kinderzimmer
getragen und somit schleichend gesellschaftsfähig? Darüber haben bei
Radio Z zehn JugendredakteurInnen diskutiert und redaktions- und
szeneübergreifend eine Reihe von vier Beiträgen erstellt, die sich mit
dem Phänomen Grauzone beschäftigen: „Ruhm, Geld und Männlichkeit –
Homophobie und sexistische Stereotype im Hip Hop“, „Die Geschichte des
Black Metal – von Misanthropie über Satanismus hin zum sog.
Nazionalsozialistischen Black Metal und wieder zurück“, „Antisemitismus
und Djihadismus im deutschen Rap und Reggae“ sowie „Überidentifikation –
eine künstlerische Strategie: Uniform-Fetisch, Landser-Romantik und
teutonisches Gehabe als Stilmittel“. Doch das Projekt erfuhr darüber
hinaus eine enorme Breitenwirkung, auch durch die Teilhabe mehrerer
Subkulturen wurde das Thema bei Z-HörerInnen und innerhalb von „Szenen“
publik und tiefer gehend besprochen.

Auch weiterhin werden sich Community Media wie Radio Z gegen
menschenverachtende Musik und Inhalte positionieren und „Nein Zur
Grauzone“ fortführen; die kontinuierliche Berichterstattung über den
NSU-Prozess (u.a. mit „Radio Lotte“ in Weimar und einem festen
Prozessberichterstatter) hat im Politik- und Kulturmagazin
„Stoffwechsel“ bei Radio Z ebenfalls ihren festen Platz.

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur
Verfügung:

Syl Glawion / Manuela Macher
Geschäftsleitung Radio Z
09 11 – 4 50 66-33
orga (at) radio-z.net