Ab Montag, 9. Dezember 2019, ist das Freie Radio Neumünster (FRN) erstmals auf der 100,8 MHz in Neumünster und Umgebung zu empfangen. Sechs Jahre nach Gründung und der anschließenden Aufbauphase, startete FRN im April 2018 zunächst als Webradio. Nun geht es endlich als erstes nichtkommerzielles Lokalradio in Schleswig-Holstein per UKW auf Sendung.
Dies ist ein Erfolg für die Radiomacher*innen vor Ort, zugleich ist der Sendestart als ein wichtiges Signal für Interessierte als auch für die Regulierungsbehörden zu bewerten: Zum Einen wird mit der Aufschaltung auf UKW deutlich, dass das Zeitalter für diese Art der Verbreitung noch nicht zu Ende ist. Zudem wird deutlich, dass es nach wie vor möglich ist, ein selbstverwaltetes und partizipatives Medium an den Start zu bekommen. Denn auch wenn auf EU-Ebene immer wieder mal auf eine dringend gebotene Unterstützung von „Community Media“ verwiesen wird, findet die Umsetzung solcher Empfehlungen auf Landesebene unterschiedlich nachhaltig bis gar nicht statt.
Das Freie Radio Neumünster steht nun vor der großen Aufgabe, viele dauerhafte Unterstützer*innen zu finden, um das Radio langfristig finanziell abzusichern. Deshalb startet am 9.12. auch die Mitglieder-Kampagne "Von 0 auf 100,8", um die unzureichende Basisfinanzierung für nichtkommerzielle Lokalradios in Schleswig-Holstein kompensieren zu können.
Der Bundesverband Freier Radios gratuliert dem Freien Radio Neumünster zum Sendestart!
In diesem Zusammenhang fordern wir eine bessere finanzielle Förderung der Freien Radios in Schleswig-Holstein. Denn mit dem ebenso bald auf UKW sendenden Radio Fratz in Flensburg wird ein weiteres Freies Radio in die Situation geraten, sehr viel Energie in seine finanzielle Absicherung investieren zu müssen. Diese fehlt den neuen Sendern beim Etablieren eines niedrigschwelligen Zugangs für Radiomachende als auch bei der Programmentwicklung. Deshalb müssen bessere Rahmenbedingungen für die Freien Radios -in Form einer ausreichenden finanziellen Unterstützung- geschaffen werden.