freie-radios.net ist seit dem Jahr 2001 ein Audio-Portal deutschsprachiger Freier Radios. Über 60.000 Beiträge aus der Welt der community radios, der radios communitarias oder eben der Freien Radios liegen hier zum Hören bereit, Beiträge von Radios, die weder staatstragend noch profitabel sein wollen, die eher außerhalb des Mainstream stehen und bei denen es ganz andere Kultur und Politik gibt. Zugangsoffen und basisdemokratisch.
Beiträge auszutauschen gehört schon immer zum guten Ton zwischen unseren Sendern. freie-radios.net wurde ins Leben gerufen, um diesen Austausch zu vereinfachen: Die RedakteurInnen der Radios verwenden für ihre Sendung geeignete Produktionen anderer Radios und laden im Gegenzug eigene Produktionen hoch. Die Beiträge stehen unter einer Creative Commons Lizenz.
Dem Audio-Portal sind also schon lange vorher Entwicklungen eines Programmaustauschs zwischen den Freien Radios vorausgegangen, die u. a. auch in den „Tübinger Maßgaben zur Programmkooperation" mündeten, die auf dem 3. Bundeskongress des Bundesverbandes Freier Radios vom 3. bis 5. Mai 1996 in Tübingen verabschiedet wurden. Diese Maßgaben bestimmen die inhaltlichen Grundsätze für den Programmaustausch zwischen den Mitgliederinitiativen des Bundesverband Freier Radios:
1. Unter der angestrebten Vernetzung verstehen wir eine zentrumslose Struktur ohne Netzhierarchien. Alle Beteiligten haben erstens gleichberechtigten Zugriff auf die vorhandenen Programme, zweitens uneingeschränkt die gleichen Rechte, Programmbeiträge einzubringen. Es gibt kein zentrales Gremium, das eine Vorauswahl trifft. Bis alle Beteiligten über die technischen Voraussetzungen (equipo und know how) verfügen, müssen die notwendigen Informationen parallel auf konventionellem Postwege vermittelt werden.
2. Ziel der Programmkooperation ist es, der redaktionellen Arbeit der Projekte inhaltliche und formal-gestalterische Impulse zu geben, die eine größtmögliche Vielfalt der gesellschaftlichen Orte, von denen aus gesprochen wird, fördern.
3. Die Vielfalt von Informationsquellen soll die möglichst autarke Informationsbeschaffung außerhalb des lokalen Bereiches sicherstellen. Damit können Freie Radios einer provinzialistischen Selbstgenügsamkeit entgegenarbeiten.
4. Der Austausch von Sendungen soll auch die Auseinandersetzung über die redaktionelle Praxis im direkten Kontakt zwischen den Beteiligten fördern.
5. Alle Rechte an den Sendungen liegen bei den Produzent_innen. Sendungen des BFR – Programmaus-tausches dürfen ausschließlich in Programmen von BFR - Mitgliedern gesendet werden. Ausnahmen hiervon sind in jedem Fall von den Produzent_innen zu genehmigen. Veränderungen wie Kürzungen der Sendungen können von den Produzent_innen durch entsprechende Vermerke ausgeschlossen werden.