Am 7. März 2018 verabschiedeten die 47 Außenministerinnen und Außenminister des Europarates die Empfehlung CM/Rec(2018)1 zu Medienpluralismus und Transparenz in Bezug auf die Medieneigentumsverhältnisse in ihren Mitgliedsstaaten. In dieser Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates sind einige relevante Passagen zu Community Medien und somit zu Freien Radios enthalten. Der Bundesverband Freier Radios hat eine Übersetzung der bisher nur in englischer und französischer Sprache vorliegenden Erklärung veranlasst, hier vorab drei relevante Auszüge:
Im Einleitungstext:
Unabhängige und nachhaltige öffentliche Angebote und nicht-kommerziellen Community Media können als Gegengewicht zur Medienkonzentration fungieren. Aufgrund der Bedeutung ihrer Aufgabenstellung, sind öffentliche Medienangebote insbesondere dafür geeignet den Bedarf an Informationen und Interessen sämtlicher Teile der Gesellschaft anzusprechen, das gilt auch für die Community Media sowie für ihre teilnehmenden Nutzer. Es ist von größter Bedeutung, dass der Auftrag der öffentlichen Medien-Angebote darin besteht, die Verantwortung für politischen Pluralismus zu übernehmen und das Bewusstsein für verschiedene Meinungen zu besonders zu fördern, indem man verschiedenen Gruppen der Gesellschaft - einschließlich kultureller, linguistischer, ethnischer, religiöser, sexueller oder anderer Minderheiten - Möglichkeiten bietet, Informationen zu erhalten und zu verbreiten, sich auszudrücken und Ideen auszutauschen.
In: 2. Medienpluralismus und Diversität von Medien-Inhalten
2.11 Staaten sollten zur Etablierung und zum Funktionieren von partikulären, regionalen, lokalen und nicht-kommerziellen Community Media ermutigen, einschließlich indem sie finanzielle Mechanismen liefern, um deren Entwicklung zu fördern. Solche unabhängige Medien geben Gesellschaften und Individuen eine Stimme über Themenfelder, die ihren entsprechenden Bedürfnissen und Interessen entsprechen, und sind auf diese Weise das Werkzeug, um die Veröffentlichung ihrer Angelegenheiten voranzutreiben, die vielleicht nicht in den Mainstream Medien vertreten sind, indem sie den integrativen und Teilnahmeprozess zum Dialog innerhalb und quer durch die Gemeinschaften auf einem regionalen und lokalen Niveau erleichtern.
In: 5. Medien-Kompetenz und Bildung
Die Staaten sollten alle Medien ermutigen, ohne ihre redaktionelle Unabhängigkeit zu behindern, Medienkompetenz mit Hilfe von Grundsätzen, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln. Öffentliche Mediendienste können führende Rollen in der Verbreitung von Medienkompetenz aufgrund ihrer Ziele, ihrer Aufträge und Arbeitsverfahren ausüben. Staaten können außerdem Medienkompetenz durch unterstützende Modelle für Medien fördern, indem sie die besondere Rolle öffentlicher Medien und der Community Medien berücksichtigen.
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Die gesamte Empfehlung stellen wir gern zur Verfügung. Hier stehen das englischsprachige Original als auch unsere deutsche Übersetzung zum Download bereit. [Rechtsklick, Ziel speichern unter...]