Liebe KollegInnen und FreundInnen der Freien Radios, in diesem Monat starten Radio Z und Radio LORA (München) eine Kampagne, um die Situation von Community Radios in Bayern zu verbessern und den Freistaat zu bewegen die Förderbedingungen und ihre gesetzliche Grundlagen zu überprüfen.
Auf der Webseite der Kampagne http://medienvielfalt-bayern.de/ stellen wir Informationen bereit, legen unsere Argumente dar. Auch ihr könnt uns unterstützen, indem ihr euch in die UnterstützerInnenliste unter http://medienvielfalt-bayern.de/die-kampagne/unterschreiben.html eintragt und den Aufruf "Community Medien in Bayern anerkennen" bekannt macht.
***HINTERGRUND***
Das bayerische Landesmediengesetz sieht einen eigenständigen Status von Nichtkommerziellem Lokalen Rundfunk (NKL) nicht vor. Entsprechend hoch sind die Hürden für die Gründung von Community Radios, muss doch eine Finanzierungsbasis jenseits von Werbeeinnahmen und öffentlicher Förderung (über eine geringfügige Programmförderung hinaus) gefunden werden. Die beiden einzigen Projekte, auf die die Definition von Community Media 100%ig zutrifft vollführen alljährlich einen finanziellen Balanceakt am Abgrund. Wir haben uns daher entschlossen, uns den Appell des Europarats an die Länder zu eigen zu machen, "die rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen, die die Anerkennung und die Entwicklung von Community Medien ... ermöglichen würden".
***ARGUMENTE***
Eine EU-Studie untersuchte 2007 die Situation von Community Medien in Europa hinsichtlich ihrer Organsierung und ihres Beitrags zur Medienvielfalt und anderen gesellschaftspolitischen Zielen. Darin wird herausgearbeitet, dass solche Medien einen hohen Nutzen für die Gesellschaften haben und u.a. der Schluß gezogen: /"Sofern die Zukunft der Gesellschaften von der aktiven Beteiligung informierter und medienkompetenter BürgerInnen abhängt, können die Community Media eine maßgebliche Rolle dabei spielen, diese Zukunft möglich zu machen."
/In einer 30seitgen Kampagnenbröschüre, die unter http://medienvielfalt-bayern.de zum Download steht, haben wir am Beispiel von Radio Z konkret gemacht, wie diese Beiträge zum "Gemeinwohl" im Radioalltag aussehen.
***STAND DER DINGE***
Noch bevor unsere Kampagne richtig gestartet ist, haben wir via Sondierungsgespräche Unterstützung aus Parteien und von bayerischen Städten (Nürnberg und Fürth) zugesagt bekommen. Am 20. Januar werden wir an die Medien herantreten. Im März ist eine Veranstaltung und eine Pressekonferenz in München geplant. Wir aktivieren unsere Mitglieder, die Forderung nach Anerkennung und Strukturförderung der Community Media im Rundfunksektor weiter zu verbreiten. Öffentlichwirksame Aktionen sind im Planungsstadium. Besonders freuen wir uns über die aktive Unterstützung durch die Soziologin Prof. Dr. Ingrid Artus, den Medienwissenschaftler Prof. Dr. Jeffrey Wimmer und den Kabarettisten Matthias Egersdörfer.
Und natürlich hoffen wir auch auf euere tatkräftige Unterstützung. So freuen wir uns zum Beispiel, wenn ihr uns journalistisch begleiten wollt. An- und Nachfragen könnt ihr an mich oder unsere Geschäftsführerin Syl Glawion (
Michael Liebler
(Radio Z, Vorstand)