Sehr detaillierte und aufschlußreiche Schilderung der Ereignisse in Frankreich kurz vor und nach der Liberalisierung des UKW-Bandes durch den Regierungswechsel im Mai 1981. Der Titel ist allerdings insofern tendenziell irreführend, da es in dem Buch nicht um eine innere Transformation ehemaliger Alternativsender geht (was ja vielleicht auch mal interessant wäre), sondern um die alsbald äußerlich dominierenden Kommerzinteressenten innerhalb der Liberalisierungsallianz.
Zeitnahe Beschreibungen von aktiven Freien Radios in Frankreich, darunter auch der Vorläufer von Radio Dreyeckland, Freiburg, der im Grenzgebiet aktiv.
Hier und folgend ein Einblick in die lebendige Szene alternativer Sender im Italien der späten 70er Jahre. Hauptreferenzpunkt ist dabei immer wieder Radio Alice, was in diesem Buch von den Machern nach deren Zwangsabschaltung eine sehr lesenswerte Würdigung erfuhr.
Aus Ermangelung an sichtbarer Praxis vor Ort machte sich der Medien-Professor Kleinsteuber auf die weltweite Suche nach Radiostationen, die weder direkt staatlich noch kommerziell arbeiten.
Hampf hatte 2000 ihre Dissertation über die Entwicklung des Free Radio Networks "Pacifica" veröffentlicht, in der die Geschichte allerdings nur von 1946 bis 1965 beleuchtet wird.
In dem Artikel hier geht es um das gleiche Thema, allerdings beginnt sie bereits in den 20er Jahren, d.h., mt den Entstehungsbedingungen der gesamten Radiolandschaft in den USA und führt ihre Erzählung bis zum Jahr 2000. Im Zentrum steht der 'Free Speech'-Sender KPFA in Berkeley, das 'Flagschiff' des Pacifica-Networks. Das Ganze liest sich als spannende Auseinandersetzung mit der alten Frage, wem das Medium denn gehöre.