Der Bundesverband Freier Radios ist der Zusammenschluss nichtkommerzieller Hörfunkinitiativen in der Bundesrepublik.
Der Bundesverband Freier Radios ist der Zusammenschluss nichtkommerzieller Hörfunkinitiativen in der Bundesrepublik.
In der ursprünglichen Version des Verfassungsschutzberichtes für das Jahr 2017 behauptete das Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz in der Rubrik "Linksextremismus", dass ein Beitrag auf unserem Audioportal freie-radios.net für die im Rahmen der No-G20-Proteste geplante "Welcome To Hell"-Demonstration mobilisieren würde. Mit Unterstützung unseres Anwalts Peer Stolle ging der BFR gegen die sachlich falsche Behauptung und die mit der Erwähnung in derartigen Pamphleten einhergehende Stigmatisierung vor.
Bei der Razzia im Dortmunder Kulturzentrum "Langer August" am 4.7.2018 hat das Landeskriminalamt Köln einen Server beschlagnahmt, auf dem die Website des unabhängigen Hamburger Radiosenders FSK 93.0 gehostet ist. Neben der redaktionellen Website ist damit auch ein wichtiger Verbreitungsweg des Radioprogramms, der Livestream, faktisch abgeschnitten. Offiziell soll nicht das FSK Ziel der Maßnahme gewesen sein. Auch diverse andere Webseiten des Hosters sind von der Polizeimaßnahme betroffen.
Anlässlich der Verkündung des Urteils im NSU-Prozess vor dem Münchner Oberlandesgericht am 11. Juli haben sich Aktive aus verschiedenen Freien Radios für die Berichterstattung zu einer überregionalen Redaktion zusammengetan. Diese wird von 7 bis 22 Uhr ein ganztägiges Sonderprogramm aus München gestalten.
Im Rahmen der Sendung wird es Liveschaltungen zu Aktivist*innen in München und in anderen Städten geben, wird über Reaktionen auf den Prozess und das Urteil als auch über die vielen nicht aufgeklärten Aspekte des NSU-Komplexes berichtet werden. Zudem wird mit Hintergrundberichten und Interviews die Dimension der Taten des NSU thematisiert und auf die Rolle der Ermittlungsbehörden eingegangen werden.
Die Sendung aus München wird von vielen Freien Radios aus der BRD und Österreich übernommen. Sie ist über die UKW-Frequenzen und Internetstreams von LoRa (München), Radio Blau (Leipzig), dem Bermudafunk (Mannheim und Heidelberg), dem Pi Radio Verbund (Berlin), Frrapo (Potsdam), Radio Unerhört (Marburg), LOHRO (Rostock), Radio CORAX (Halle), FSK (Hamburg), Radio F.R.E.I. (Erfurt), Radio Dreyeckland (Freiburg), Radio Z (Nürnberg), Radio T (Chemnitz), coloRadio (Dresden), Freies Radio Stuttgart, freeFM (Ulm), Freies Radio Neumünster und Radio Helsinki (Graz) empfangbar.
Die Sendung findet im Kontext von Kein Schlussstrich statt.
Am 7. März 2018 verabschiedeten die 47 Außenministerinnen und Außenminister des Europarates die Empfehlung CM/Rec(2018)1 zu Medienpluralismus und Transparenz in Bezug auf die Medieneigentumsverhältnisse in ihren Mitgliedsstaaten. In dieser Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates sind einige relevante Passagen zu Community Medien und somit zu Freien Radios enthalten. Der Bundesverband Freier Radios hat eine Übersetzung der bisher nur in englischer und französischer Sprache vorliegenden Erklärung veranlasst, hier vorab drei relevante Auszüge:
Nach wie vor dominieren in den Medien Berichte über "Flüchtlinge" als potenzielle Gefahrenquelle für Frauen, Sicherheit oder den Staatshaushalt. Andere Berichte über Geflüchtete zeigen sie nur als Opfer, reduzieren sich einzig auf deren Hilfebedürftigkeit.
In über fünfzehn Freien Radios erzählen die Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland kamen, andere Geschichten. Sie kommen in ihren eigenen Sendungen u.a. auf Deutsch, Arabisch, Farsi, Englisch und Französisch selbst zu Wort. Genauso selbstverständlich ist es, dass die Kongresse und RadioCamps der Freien Radios von den neuen Radiomacher*innen als Treffpunkt, Orte des Austauschs und der Ausbildung genutzt werden. Damit dies auch im Mai 2018 so werden kann, benötigt das Orga-Team Eure Unterstützung:
Bitte unterstützt es mit einer Spende für Camp- und Reisekosten der Radiomacher*innen, sowie für die Workshops & Veranstaltungen benötigten Dolmetscher*innen: Spenden könnt ihr über betterplace
Bitte verbreitet diesen Spendenaufruf überall, wo es Sinn macht!
Am 17. und 18. Februar 2018 fanden sich Programmierer*innen im Ulmer Verschwörhaus zu einem Hackathon zusammen. Die aus Österreich angereisten Andrea Ida Malkah Klaura und Ingo Leindecker stellten hier ihre Arbeit an der gemeinsam entwickelten Software AURA - Automated Radio vor: Eine Recherche zu existierender Sendeablaufsteuerungs-Software brachte mit Blick auf die Bedürfnisse der Freien Radios keine zufriedenstellende Lösung. Daher schlossen sich die Radiofabrik Salzburg, das Freie Radio Freistadt, Radio FRO aus Linz, Radio Helsinki aus Graz und Radio Orange aus Wien zusammen, um die Programmierung der Open Source Software AURA zu finanzieren. AURA ist modular aufgebaut und greift auf gängige Schnittstellenstandards zurück. Mehrere im BFR organisierte Radios sind am Einsatz der Software interessiert und werden sich zukünftig für deren Entwicklung einbringen. Des Weiteren wurde sich im Rahmen des Treffens über die Freie Radios App und „datenbankbasiertes customizing“ via RadioKit.org ausgetauscht.
Die Schweiz stimmt am 4. März 2018 über die No-Billag-Initiative ab, die eine Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren verlangt. Zudem fordert sie unter dass die Konzessionen für Radio- und Fernsehangebote an den Meistbietenden versteigert werden. Dieser Frontalangriff richtet sich gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit seinen regionalen Ablegern. Zudem müssten bei einem Erfolg der Kampagne rund 60 Lokalsender ihre Berichterstattung für Vereine, aus Kultur und Politik massiv reduzieren. So ist dieser Vorstoß auch gegen die 18 Freien Radios gerichtet, die im Schweizer Verband UNIKOM organisiert sind. Deren Existenz wäre bei einem Erfolg der "NoBillag"-Kampagne gefährdet.
Ein Interview mit Lukas Weiss (Präsident von UNIKOM) zu den Hintergründen ist hier nachhörbar.
Als Bundesverband Freier Radios stehen wir solidarisch zu unseren Kolleg*innen in der Schweiz und unterstützen das Statement der europäischen Verbände AMARC Europe, des CMFE, der EFJ und der EBU:
Der Redakteur des Freien Sender Kombinats (FSK) Werner Pomrehn wird seit kurz vor dem Beginn seiner Tätigkeit im Hamburger Freien Radio im Jahre 2000 bis ins Jahr 2015 durch mindestens das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) observiert. Dies ergibt die Beantwortung eines Auskunftsersuchens, das Pomrehn 2015 mit Hilfe seines Anwalts an das LfV gestellt hat. Hintergrund war die stark lückenhafte öffentliche Aufklärung der rechtswidrigen Einschleusung einer Verdeckten Polizeiermittlerin in zwei FSK-Redaktionen.
Im Dezember 2015 flatterte bei Radio F.R.E.I. eine Aufforderung zur Unterlassung ins Haus. Der Anwalt von Tobias Kammler (damaliger NPD-Vorsitzender von Thüringen) führte darin aus, warum aus Sicht seines Mandanten der Beitrag „Buttlar – ein Dorf nimmt Flüchtlinge auf“ aus dem Netz zu nehmen sei. Eine angefügte Schadensersatzforderung bezifferte darüber hinaus den emotionalen Schaden auf 1.000 Euro.
Die Redaktionssitzung von Radio F.R.E.I. entschloss sich, diese Unterlassungserklärung nicht abzugeben und stattdessen gegen die in ihren Augen ungerechtfertigte Unterlassungsaufforderung vorzugehen.
Vom 23. bis 26. November 2017 lud der Bundesverband Freier Radios zu seinem Kongress – der Zukunftswerkstatt Community Media 2017 – zum Freien Sender Kombinat ins Gängeviertel nach Hamburg ein. In Diskussionsrunden, Workshops und Vorträgen gab es einen regen Austausch zu gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Freie Radios, Medienpolitik, Radiopraxis und Technik. Etwa 130 Aktive aus den verschiedenen im BFR organisierten Radios nahmen am Kongress teil. Im Rahmen des Kongresses wurde die Initiative Freies Radio Berlin als 31. Mitglied in den BFR aufgenommen.
Wie bereits seit 2012 wird der BFR-Kongress wird auf dem Blog community-media.net dokumentiert. Der BFR dankt allen Aktiven und Unterstützenden, die zu einer gelungenen Veranstaltung beigetragen haben! Der nächste Kongress wird im letzten Quartal 2018 bei Radio T in Chemnitz stattfinden.
Seite 6 von 22